Sonntag, 20. Oktober 2019

Reisedispo.

Kurzfassung: Taxi, Flug, Flug, Bus, Zug, zu Fuß.

Textfassung.
Natürlich habe ich gestern wieder viel zu lange mit Packen und Aufräumen rumgebummelt, so daß es spät wurde. Erst gegen 0100 Uhr werfe ich mich ins Bett, vorne auf der Treppe liegt schon die Liste mit den Kleinigkeiten, die ich am Morgen noch erledigen muß. Der Wecker klingelt um 0500.

Eigentlich hätte ich Lust gehabt, die ganze Strecke mit dem Zug zu fahren, aber es war Ende weder reisemäßig clever noch finanziell vertretbar. Ich hätte in Paris eine Zwischenübernachtung einschieben müssen (überteuert und mit Sicherheit genau das Gegenteil davon, wozu ich als Wanderer mit Rucksack Lust gehabt hätte). Alles in Allem wäre ich locker 300 EUR mehr los gewesen. Also Fliegen bis Bordeaux, dann weiter mit dem TGV. Dann kann ich wenigstens 2,5h Zug fahren.


Im extrem schicken Bahnhof von Bordeaux, der mit Sandsteinfassade und renovierter Dachkonstruktion glänzt, kriege ich noch einen der klassischen TGV vor die Linse. Mein Zug ins letzte südwestliche Eckchen Frankreichs ist ein deutlich modernerer Doppelstock-TGV. Das ist mir aber einen Moment später auch schon wieder ziemlich egal, denn kurz nach der Abfahrt wird es draußen dunkel, ich bin alleine im Abteil und - wenn! - wenn ich wirklich schnarchen würde, würde es keinen stören, also schlafe ich ruckzuck ein und wache erst kurz vor der Endstation Hendaye wieder auf.

Es ist gerade mal 2000 Uhr, aber die Straßen von Hendaye sind wie ausgestorben. Ich ziehe mit meinem Rucksack auf dem Rücken durch ein stilles Wohngebiet und stehe vor meinem Hotel. Erstaunlich schickes Zimmer, trotzdem erstmal Balkontür auf und frische Luft schnappen nach all den Flugzeugen, Flughäfen, Bussen, Bahnhöfen und Zügen des Tages.

Im Restaurant gibt es freundlicherweise noch ein Abendessen für mich, ich entwickle sofort wieder Sehnsuchtsgefühle nach Frankreich, auch weil es mir spontan wieder sehr viel Spaß macht, mein stumpf gewordenes Französisch zu wetzen. Das wird ab morgen mit meinem nicht vorhandenen Spanisch ja wieder ganz heiter werden. Beim Spaziergang am Abend fällt mir auf, daß ich direkt am Kreisverkehr vor dem Hotel schon 2012 entlang gelaufen bin, als ich hier meine Wanderung durch Frankreich bis nach Berlin gestartet habe. So kreuzen sich also meine Wege.

Mit der bestmöglichen Vorfreude auf morgen und die nächsten Wochen endet dieser Reisetag. Ich will endlich in die Stiefel!

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